Poseidon Expeditions Magazin
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Die Top 10 der wissenschaftlichen Entdeckungen in der Antarktis

Der antarktische Kontinent gibt seine Geheimnisse nur sparsam preis

Die Antarktis wurde erst vor rund 200 Jahren entdeckt und ist bis heute der am wenigsten erforschte Kontinent der Erde. Hier gibt es noch viele Geheimnisse zu lüften. Doch auch das, was frühe Forscher und Wissenschaftler unserer Zeit bisher ans Tageslicht brachten, ist außerordentlich erstaunlich. So etwa Bakterien, die uns womöglich Lebensformen im All entdecken lassen. Oder Tiere, die das irdische Magnetfeld nutzen. Hier kommen die Top 10 der wissenschaftlichen Entdeckungen:

[spoiler]

1. Fossile Wälder

Anfang 2018 entdeckten Wissenschaftler weitere fünf fossile Wälder auf dem südlichsten Kontinent des Planeten. Das ist eine annähernde Verdopplung der Menge an vorzeitlichen Wäldern, die Forscher bisher in der größten Wüste der Welt vermuteten. Bei den Fossilien handelt es sich um robuste Pflanzen, die vor etwa 300 bis 200 Millionen Jahren lebten.

2. Bakterien

Eine Studie des International Journal of Science aus dem Jahr 2017 ergab, dass die Wüstenböden der Antarktis ein reichhaltiges mikrobielles Leben bergen. Diese Organismen kommen mit sehr wenig Sonne, thermischer Energie und Nährstoffen aus. Laut Studie ermöglichen die Ergebnisse ein neues Verständnis dafür, wie Leben auch bei minimaler Nährstoffzufuhr existieren kann. Es müsse umfangreich erforscht werden, wie weit diese Mikroben im Erdboden der Antarktis und in nährstoffarmen Gewässern verbreitet sind. Damit eröffnete sich ein Blick auf mögliches Leben in der Atmosphäre anderer Planeten.

3. Ein gigantisches Loch

Bei der Satellitenüberwachung des südlichsten Kontinents entdeckten Wissenschaftler 2017 ein Loch von der Größe des US-Bundesstaats Maine (das entspricht in etwa der Größe von Bayern UND Hessen zusammen) im antarktischen Meereis. Diese sogenannte Polynya ist somit über 90.000 Quadratkilometer groß. Es ist die größte, die bisher in der Antarktis gefunden wurde. In den 70ger Jahren entdeckten Forscher eine eisfreie Fläche von rund 77.000 Quadratkilometern.

4. Robben mit Superkräften

2014 gab die National Science Foundation bekannt, dass Wissenschaftler einen sechsten Sinn bei Weddellrobben entdeckt haben. Den perfekt an ihren Lebensraum angepassten Tieren ist es möglich, bis zu Hunderte Meter tief zu tauchen – und dabei mit unheimlicher Sicherheit überlebenswichtige Atemlöcher auf der Eisoberfläche zu finden. Sie nutzen dafür das Magnetfeld der Erde als natürliches GPS.

5. Exakte Eis-Altersbestimmung

Mithilfe der C14-Datierung haben Forscher das Alter einer antarktischen Eisprobe untersucht. Das Ergebnis: Die Probe enthielt 120.000 Jahre altes Eis. Dank dieser Entdeckung können Wissenschaftler bei der Erforschung des Erdklimas nun erheblich weiter zurückzugehen. So erhalten sie unter anderem ein besseres Verständnis für die  Mechanismen, die Eiszeiten auslösen und beenden.

6. Große Vielfalt an Pinguinen

Schon die frühen Antarktisforscher beschrieben die große Artenvielfalt der Pinguine. Zu den insgesamt 18 Arten gehören etwa Esels-, Kaiser-, Zügel- und Adélie-Pinguine.

7. Niedrigste Temperaturen

Im Rahmen einer Studie des Geophysical Research Letters ermittelten die Wissenschaftler von 2004 bis 2016 per Satellit nächtliche Rekordtemperaturen von rund -98 Grad Celsius. Das sind die niedrigsten Temperaturen, die jemals auf der Erde gemessen wurden. Die größte Kälte fand man in winzigen Vertiefungen auf der Eisdecke der Antarktis, in denen ultrakalte und trockene Luft eingeschlossen ist.

8. Feurige Relikte?

Eine von der National Science Foundation finanzierte Studie hat erstaunlich ergeben: Abgelegene Seen in einem ständig eisfreien Gebiet der Antarktis enthalten nicht nur die chemische Signatur vorzeitlicher Waldbrände – sie geben auch Hinweise weit jüngeren Datums auf die Verbrennung fossiler Stoffe. Das könnte auf die Anwesenheit des Menschen deuten.

9. Erste Schritte

Kapitän James Cook und seine Crew überquerten den Polarkreis 1773 zwar, die Antarktis betraten sie jedoch nie – sie sahen sie nicht einmal. Erst am 19. Januar 1840 setzten erstmals Menschen ihren Fuß auf den südlichsten Kontinent der Erde. Innerhalb von zwei Jahren führte der amerikanische Marineoffizier und Polarforscher Charles Wilkes sechs Schiffe von Virginia über Australien in die Antarktis.

10. Der Südpol

Der norwegische Forscher Roald Amundsen und vier seiner Männer erreichten 1911 als erste Menschen der Welt den Südpol. Die Gruppe brauchte 57 Tage für ihren knapp 2.900 Kilometer langen Marsch ins Innere des Kontinents. Amundsen war dem Forschungsteam unter der Leitung des Briten Robert Falcon Scott einige Wochen voraus. Der Tod Scotts und seiner Mitstreiter überschattete die Rückkehr der Norweger.

So rau die Umgebung auch sein mag, so gering die Aussicht auf Erfolg und so gefährlich die Bedingungen – der Mensch folgt seit jeher dem Wunsch, seinen Planeten zu erkunden. Heute können Gäste auf einer Antarktis Expeditionskreuzfahrt mit Poseidon Expeditions nicht nur auf den Spuren einstiger Forscher wandeln, sie können auch selbst zu Wissenschaftlern werden. So etwa durch die Teilnahme an Citizen Science Projekten, mit der sie das menschliche Verständnis für die eisige Welt der Antarktis nachhaltig fördern.

Was werden Sie entdecken?