Poseidon Expeditions Magazin
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Die Geheimnisse Jan Mayens

Wir offenbaren Ihnen eine der entlegensten Inseln der Arktis

„Jan Mayen“ – dieser Name steht für Isolation und Unzugänglichkeit. Die einsame kleine Insel liegt im nördlichsten Teil des Atlantiks, 450 Kilometer östlich von Grönland und 550 Kilometer nördlich von Island. Bei 71 ° Nord befindet sich Jan Mayen sogar oberhalb des Polarkreises und ist somit Teil der Arktis. Zwar leben das ganze Jahr über Menschen auf der zum Königreich Norwegen gehörenden Insel – dennoch gibt es nur wenige Möglichkeiten, sie zu besuchen. Reisende erreichen sie nur mit dem Kreuzfahrtschiff oder mit einer Jacht.

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Mit seiner atemberaubenden Landschaft und der reichen Vogelwelt gehört Jan Mayen zu den weltbesten Reisezielen für Naturtouristen. Trotzdem schaffen es pro Jahr gerade einmal ein paar Hundert Menschen auf die Insel, denn sie wird nur von wenigen Schiffen überhaupt angesteuert.

Hier erfahren Sie mehr über die faszinierende Natur und einzigartige Geschichte einer der entlegensten Inseln der Welt:

Vulkanische Ursprünge

Jan Mayen ist eine Vulkaninsel, die erst vor zwei Millionen Jahren über den Wellen aufstieg. Geologisch ähnelt sie Island: Beide Inseln sitzen auf dem Mittelatlantischen Rücken und sind durch Vulkanismus entstanden. Der Hauptvulkan Jan Mayens ist der Beerenberg, ein eleganter Stratovulkan mit einer Höhe von 2.277 Metern über dem Meeresspiegel und 5.000 Metern über dem Meeresboden. Der Beerenberg ist Norwegens einziger aktiver Vulkan und der nördlichste aktive Vulkan auf der Erdoberfläche. Die dramatischen Flanken des Beerenbergs sind von Lavaströmen und Gletscherkaskaden übersät. Fünf von ihnen erreichen sogar das Meer. Der Vulkan brach noch im Jahr 1985 aus und es gibt auch heute stetig Fumarolen.

Umgebung

Das arktische Klima Jan Mayens ist von Nebel und heftigen Stürmen geprägt. Die feuchte Umgebung und die gemäßigten Temperaturen lassen eine Vielzahl von Pflanzen gedeihen, auch wenn sie von starken Winden niedrig gehalten werden. Weit verbreitet sind Moose, Flechten und 72 Arten von sogenannten Gefäßpflanzen. Die Vogelwelt ist riesig: Zu den hier lebenden Arten gehören Papageientaucher, Eissturmvögel, Krabbentaucher, Trottellummen, Tordalken, Dreizehenmöwen und arktische Sturmvögel. Außerdem sind die Gewässer um Jan Mayen besonders reich an Plankton, weil die Nährstoffe in den Tiefen des Meeres durch diverse Strömungen aufgewirbelt werden. Die riesigen Planktonwolken ziehen nicht nur Fische an, sondern auch Seevögel und zahlreiche Robbenarten. Sie alle leben hier sicher, denn Jan Mayen ist ein Naturschutzgebiet.

Die Entdeckung Jan Mayens

Wann Jan Mayen erstmals betreten wurde, ist nicht genau bekannt. Möglich ist eine Entdeckung im 6. Jahrhundert durch irische Mönche oder durch Wikinger einige Jahrhunderte später. Archäologische Beweise für diese Theorien gibt es bisher keine. 1607 wurde die Insel wahrscheinlich von Henry Hudson gesichtet, ganz sicher wurde sie 1614 vom niederländischen Kapitän Jan Jacobs May besucht. Nach ihm ist sie „Jan Mayen“ benannt. Im 17. Jahrhundert war die Insel 30 Jahre lang Zentrum des niederländischen Walfangs, bis die lokale Population von Grindwalen ausgerottet war. Die Relikte von fünf Walfangstationen sind noch heute zu sehen.

Die moderne Geschichte Jan Mayens

Nachdem man die Wale ausgerottet hatte, kümmerte sich niemand mehr wirklich um Jan Mayen – bis im 19. Jahrhundert Kartierungen und wissenschaftliche Forschungen begannen. Während des Ersten Internationalen Polarjahres von 1882 bis 1883 errichtete eine österreichisch-ungarische Expedition eine Forschungsstation. Ihre Überreste sind noch heute zu sehen. 1906 begannen Norweger mit der Jagd auf Polarfüchse. Ihr Fell ist der hochgeschätzte „Blaufuchs“ – und so war denn auch die Fuchspopulation schnell ausgerottet. 1921 errichteten die Norweger eine Wetterstation, 1930 erhielten sie die formelle Hoheit über die Insel. Während des Zweiten Weltkriegs entsandte man alliierte Militärs nach Jan Mayen, obwohl die Nazis das Gebiet nie angriffen. Im Kalten Krieg diente die Insel als geheime NATO-Militärbasis mit eigener Landebahn. Die Wetterstation Olonkinbyen betreibt das norwegische Militär mit rund 18 Personen, zumeist Zivilisten, noch heute.

Nur wenige Orte auf der Welt dürfen sich entlegener nennen als Jan Mayen. Poseidon Expeditions bringt Sie hin – an Bord von MS Sea Spirit, mit unserer besonderen Arktis-Expeditionskreuzfahrt von Edinburgh, Schottland nach Longyearbyen, Spitzbergen mit Zwischenstopps auf den Färöern und Jan Mayen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit zu den wenigen Menschen zu gehören, die die wunderschöne und abgelegene Wildnis Jan Mayens je besucht haben.