Poseidon Expeditions Magazin
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Bekannte Forschungsstationen in der Antarktis

Ein Besuch, der Ihnen unvergesslich bleibt

Das Leben in einer antarktischen Forschungsstation kann eine Herausforderung sein: Die Crew muss nicht nur mit der rauen polaren Natur fertig werden, sondern auch mit einer unglaublichen Isolation und extremen sozialen Bedingungen. In der Regel müssen Bewerber deshalb eine umfassende psychologische Prüfung durchlaufen.

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Zum Glück bleiben Sie nicht für sechs Monate oder sogar ein Jahr lang vor Ort: Sie können einfach eine Antarktiskreuzfahrt mit Poseidon Expeditions machen und bekommen
so einen Eindruck vom Leben in einer Forschungsstation. Zu den meisten unserer Expeditionskreuzfahrten gehört mindestens ein Stationsbesuch. Entdecken Sie hier einige der bekanntesten Forschungsstationen, die Sie auf Ihrer Reise zur Antarktischen Halbinsel erkunden können:

Bellingshausen (Russland)

Der Bellingshausen-Station liegt auf King George Island, der größten der südlichen Shetlandinseln. Die Sowjetunion errichtete diese ganzjährige Station im Jahr 1968 und benannte sie nach Fabian von Bellingshausen, einem Offizier der kaiserlichen russischen Marine. Er leite die Expedition, die 1820 die Antarktis entdeckte. Die russische Station besteht aus 15 silberfarbenen und roten Gebäuden auf Stelzen. Im Sommer leben hier bis zu 40 Menschen, im Winter sind es nur 13. Im Vergleich zu einigen anderen Antarktisforschungsstationen ist Bellingshausen weniger isoliert: Entlang der Maxwell Bay sind diverse weitere Stationen zu Fuß erreichbar. Dazu gehören Chiles weitläufige „Base Presidente Eduardo Frei Montalva“ und Chinas „Great Wall Station“. Auf dem Gelände der Bellingshausen-Station befindet sich die Dreifaltigkeitskirche und damit die am südöstlichsten gelegene orthodoxe Kirche der Welt. Die schöne 15 Meter hohe Holzkirche wurde im traditionellen russischen Stil erbaut, komplett mit Zwiebeltürmen und handgemalten Ikonen. Seit ihrer Einweihung im Jahr 2004 wird sie permanent von einem ortsansässigen Priester betreut.

Port Lockroy (Vereinigtes Königreich)

Der einstige Walfängerhafen und ehemalige britische Außenposten "Base A" ist heute eines der beliebtesten Touristenziele der Antarktis. Im wunderbar restaurierten Bransfield House auf Goudier Island betreibt der United Kingdom Antarctic Heritage Trust einen gut sortierten Souvenirshop, ein Postamt und ein Museum. Die Souvenirs können mit Kreditkarte und US-Dollar bezahlt werden, der Erlös fließt in das Museum und die Erhaltung weiterer geschichtsträchtiger britischer Stätten in der Antarktis. Nur den Sommer über leben drei bis vier Mitarbeiter in der Station und teilen sich die winzige Insel mit rund 1600 Eselspinguinen. Um das Bransfield House nicht zu stark mit Besuchern zu belasten, werden Ausflüge oft mit Anlandungen am nahegelegenen Jougla Point kombiniert. Hier nisten blauäugige Südgeorgienscharben und es gibt neben vielen Eselspinguinen auch ein vollständiges Walskelett zu sehen.

Wernadski-Station (Ukraine)

Die nach dem ersten Präsidenten der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften benannte Wernadski-Station befindet sich auf Galindez Island, Argentinische Inseln. Die Station wurde 1947 ursprünglich vom Vereinigten Königreich gegründet und 1996 zum symbolischen Preis von einem Pfund an die Ukraine übergeben. Regelmäßige Messungen zeigen, dass die mittlere Jahrestemperatur in diesem Teil der Antarktis seit Beginn um etwa 2,5° C gestiegen ist. Die Wernadski-Station besteht aus neun Gebäuden und bietet bis zu 24 Personen Platz. Im Obergeschoss des Hauptgebäudes finden Besucher eine Bibliothek, einen Souvenirshop und eine mit Flaggen und Fotos von Nachbarstationen und Schiffen geschmückte Lounge. Beim Darts oder Billard spielen und an der herrlichen geschnitzten Bar lässt es sich hier vortrefflich entspannen. Auf einer benachbarten Insel befindet sich zudem das Wordie House. Das historische Gebäude wurde Anfang der 1950er Jahre restauriert und mit Antiquitäten wie etwa Tilley-Lampen, alten Funkgeräten und Steinkohlesäcken ausgestattet.

Wie alles in der Antarktis, so hängen auch die Stationsbesuche von den jeweiligen Eis- und Wetterbedingungen ab. Denken Sie beim Besuch einer Forschungsstation bitte außerdem daran, dass es sich hier um den Lebens- und Arbeitsraum von Menschen handelt. Eine respektvolle und offene Haltung klärt den Blick für die Chancen und Herausforderungen des antarktischen Lebens.