In den vielen Jahren auf See haben wir großen Respekt vor beiden „Gruppen“ gewonnen und sprechen an Bord viel lieber von Künstlern. Auf den ersten Blick mögen sie sehr unterschiedlich sein, denn die eine Gruppe verwendet Pinsel und Farben, die andere Kamera und Licht.
Doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich viele Parallelen zwischen Malern und Fotografen.[spoiler]
Egal ob mit der Kamera und dem passenden Objektiv oder auf der Leinwand, sowohl Fotografen wie auch Maler sind Meister der Perspektive. Ein Maler wählt bewusst den Blickwinkel, um seine Botschaft zu vermitteln, während ein Fotograf das Objektiv verwendet, um Momente einzufangen, die eine Geschichte erzählen. Die Kunst, den richtigen Blickwinkel zu finden, um die Essenz des Motivs einzufangen, verbindet diese beiden Disziplinen auf eine tiefgreifende Weise.
Dazu kommen die Auseinandersetzung mit Licht, Schatten und den Farben. Je nach Uhrzeit und Perspektive tauchen sich Landschaften in anderes Licht und für beide Gruppen ist es wichtig, den richtigen Moment abzupassen. Das bringt uns zu einem weiteren wichtigen Punkt.
Für beide Gruppen gilt es die richtige Balance zwischen Planung und Spontanität zu finden. Wer gut plant, der wird eher im richtigen Moment am richtigen Ort stehen, um mit der Kamera und dem Bild die fantastische Atmosphäre einfangen zu können. Dazu kommt der Teil Spontanität (oder Flexibilität), um sich auf anderes Wetter einzustellen oder schnell auf überraschende Tiersichtungen zu reagieren.
Beide Gruppen suchen Schönheit oder „Wahrheit“ und versuchen dies in der Botschaft der Bilder auszudrücken. Jedes Bild, egal ob fotografiert oder über Wochen gemalt, transportiert damit Gedanken und Gefühle. Das Wort Botschaft ist eine gute Überleitung zu Manuela Rathje. Ihre Bilder wirken im ersten Moment vielleicht spontan, sie sind dabei doch Werke mit einer längeren Vorbereitung und Geschichte. Für die Reise in die Antarktis geht es Manuela ganz besonders darum, die Stärke, Schönheit und Individualität der Tiere zu zeigen.
Schöner als Manuela könnten wir es auch nicht sagen: „Die Emotionen des dargestellten Individuums in meiner Kunst ermöglichen es, eine Verbindung aufzubauen und so eine Wertschätzung für die Natur, für andere Menschen und für die Tierwelt zu erfahren. Dadurch hat der Mensch die Möglichkeit sein eigenes Denken und Handeln zu reflektieren und sich zu einer besseren, weltoffenen und umweltbewussteren Lebensweise inspirieren zu lassen.“
Lassen wir uns also überraschen mit welchen Gedanken und Ideen sie von der Reise zurückkehrt und wie es auf der Staffelei zum Leben erweckt wird.
Mehr zu Manuelas Kunst gibt es bei ihr auf der Website:
https://www.manuela-rathje.de/